Wenn Futter krank macht – Unverträglichkeiten und Allergien bei Hund, Katze und Pferd
14.07.2025
Viele Tiere, die mich in meiner Tierheilpraxis aufsuchen, zeigen Beschwerden wie Juckreiz, Magen-Darm-Probleme oder chronische Entzündungen – und oft steckt dahinter eine Ursache, an die viele Tierhalter nicht sofort denken: das Futter.
Dabei ist Ernährung einer der wichtigsten Bausteine für ein gesundes, beschwerdefreies Tierleben. Wenn aber das falsche Futter im Napf oder Trog landet, kann es genau das Gegenteil bewirken – es macht krank.
Unverträglichkeit oder Allergie – wo liegt der Unterschied?
Viele vermischen diese Begriffe, aber es handelt sich um unterschiedliche Reaktionen.
Bei Futtermittelunverträglichkeit, reagiert der Organismus auf einen bestimmten Inhaltsstoff im Futter mit Beschwerden, meist ohne Beteiligung des Immunsystems. Typisch sind Blähungen, Durchfall oder Hautprobleme. Es handelt sich oft um eine Reaktion des Verdauungssystems auf schwer verdauliche oder ungeeignete Stoffe.
Hingegen ist bei einer Allergie bzw. Futtermittelallergie das Immunsystem beteiligt. Es stuft eigentlich harmlose Stoffe wie bestimmte Eiweiße (z. B. aus Rind, Huhn oder Fisch) als gefährlich ein und startet eine Abwehrreaktion. Die Folge sind teils massive Symptome, z. B. ständiger Juckreiz, Hautentzündungen oder chronische Ohrentzündungen.
Beide Reaktionen können die Lebensqualität unserer Tiere erheblich einschränken – und sie zeigen sich oft schleichend über Wochen oder Monate.
Typische Auslöser und Risikofaktoren
Die häufigsten „Verdächtigen“ sind:
• Hunde: Rind, Huhn, Weizen, Soja, Milchprodukte, künstliche Farb- und Konservierungsstoffe, Giardien, Geschmacksverstärker
• Katzen: Rind, Fisch, Getreide, künstliche Vitamine oder Futterzusätze, Giardien
• Pferde: Hafer, Melasse, Luzerne, Soja, Mais, Konservierungsstoffe in Pellets oder Müslis
Auch minderwertige oder stark verarbeitete Futtermittel mit vielen Zusatzstoffen können den Organismus belasten – besonders, wenn sie täglich gefüttert werden.
Wie zeigen sich Futtermittelreaktionen?
Nicht jedes Tier zeigt sofort offensichtliche Symptome. Manche Reaktionen sind schleichend oder werden falsch zugeordnet. Besonders aufmerksam solltest du bei folgenden Anzeichen werden:
• Verdauung: wechselnder Kot, Durchfall, Erbrechen, Blähungen, Kotabsatz in mehreren Portionen, Darmgeräusche, Fressunlust
• Haut: Juckreiz, Rötungen, Hot Spots, Fellverlust, Lecken an Pfoten oder Flanken
• Ohren/Augen: chronische Ohrentzündungen, unangenehmer Geruch, tränende Augen
• Allgemeinverhalten: Unruhe, ständiges Kratzen, Müdigkeit, Leistungsabfall beim Pferd
Viele dieser Symptome können auch andere Ursachen haben – deshalb ist eine gründliche Anamnese so wichtig.
Ganzheitliche Diagnostik – der erste Schritt zur Linderung
In meiner Praxis nehme ich mir Zeit, die Ursache zu finden. Das bedeutet:
• Detaillierte Futteranamnese: Was wird aktuell gefüttert? Gibt es Zusätze? Wie lange bestehen die Symptome?
• Begleitung durch Auslass- oder Ausschlussdiäten: Dabei testen wir gezielt, welche Bestandteile gut vertragen werden – und welche nicht.
• Stärkung von Darm und Immunsystem: Ein gestörter Darm ist oft Ursache oder Folge solcher Reaktionen. Mit naturheilkundlicher Unterstützung (z. B. Darmaufbau, Leberstärkung, Kräuter, Enzyme) begleite ich dein Tier individuell.
Das Ziel ist: Eine Ernährung, die wirklich passt
Ich erarbeite gemeinsam mit dir ein Ernährungskonzept, das zu deinem Tier passt – abgestimmt auf Rasse, Alter, Aktivität, Konstitution und eventuelle Erkrankungen. Dabei geht es nicht nur darum, Beschwerden zu lindern, sondern dein Tier dauerhaft gesund zu ernähren.
Jedes Tier ist einzigartig – und verdient eine individuelle Unterstützung
Wenn dein Tier chronisch krank ist oder du das Gefühl hast, dass „etwas nicht stimmt“, kann eine Unverträglichkeit oder Allergie die Ursache sein. Oft reicht es schon, ein paar Dinge im Futter zu verändern, um eine deutliche Verbesserung zu sehen.
Du möchtest Klarheit, Sicherheit und deinem Tier zu mehr Wohlbefinden verhelfen? Dann bin ich gern für euch da.